Thursday, October 25, 2007

Internet

Facebook-Gründer im Geldrausch

Von Matthias Kremp

Er ist 23, Studienabbrecher - und bekommt jetzt 240 Millionen Dollar von Microsoft aufs Konto. Mark Zuckerberg, Gründer des Internet-Portals Facebook, hat für diese Summe lächerliche 1,6 Prozent seines Unternehmens verkauft. Ein Deal zum Staunen.

Als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg im vergangenen Jahr eine Kaufofferte von Yahoo ausschlug, zweifelten nicht wenige an der Zurechnungsfähigkeit des damals 21-jährigen Studienabbrechers. Schließlich hatte ihm der Konzern eine Milliarde Dollar für sein Unternehmen geboten. Für eine Internetseite, die es damals gerade zwei Jahre gab.



Doch Zuckerberg, der bei Branchenkonferenzen schon mal jugendlich-jovial in Adiletten auftritt, schien mehr im Sinn zu haben. Er traut Facebook mehr zu. Kein Wunder. Schließlich hat das Portal enorme Wachstumsraten. Neun Monate nach dem Start im Februar 2004 hatte es die erste Million Kunden - mittlerweile sollen sich 49 Millionen an dem sozialen Netzwerk beteiligen, Texte, Bilder und Videos hochladen, neue Freundschaften schließen und alte wiederbeleben. Pro Tag melden sich laut Facebook durchschnittlich 250.000 neue Nutzer an, viele machen es zur Startseite im Internet - das Portal ist gerade ziemlich angesagt.

So sieht Erfolg im Netz aus. Und genau auf den hat es auch Microsoft abgesehen. In der vergangenen Nacht kam es deshalb zum spektakulären Deal zwischen dem jungen Portal und dem alten Software-Riesen. Microsoft steigt mit 240 Millionen Dollar bei Facebook ein. (mehr...)

Für Zuckerberg ein äußerst attraktives Angebot - denn für die gerundete Viertelmilliarde bekommt Microsoft bloß lächerliche 1,6 Prozent des Unternehmens.

Um die Zahlen in Relation zu setzen: Facebook macht gerade mal 100 Millionen Dollar Jahresumsatz. Doch Microsoft bewertet bei dem Deal den Wert der Anteile so hoch, dass der Gesamtwert des Portals 15 Milliarden Dollar betragen würde.

Microsoft kauft sich Erfolg

Der Kauf überrascht. Zwar hat sich Microsoft-CEO Steve Ballmer dazu bekannt, den Aktienwert seines Unternehmens durch vermehrte Online-Präsenz steigern zu wollen. Doch noch vor einem Monat hatte er soziale Netzwerke in der "Times" als Modeerscheinung abgetan. Alles, "was auf Jugendliche zugeschnitten ist, hat eine launenhafte Natur", sagte er und machte keinen Hehl daraus, dass er in den langfristigen Erfolg von Portalen wie Facebook kaum Vertrauen habe. "Darin kann keine tiefere Technologie stecken als das, was ein paar Dutzend Leute in ein paar Jahren schreiben können, so viel ist sicher."

Wieso dann der spektakuläre Einstieg bei Zuckerbergs Startup? Microsoft kauft sich bei Facebook nicht nur ein Schnipselchen eines hippen Trend-Portals - sondern vor allem Anteile am Online-Werbemarkt. Dieser wird bislang unangefochten von Google dominiert. 13,3 Milliarden Dollar Anzeigenumsatz hatte der Suchmaschinen-Primus im abgelaufenen Geschäftsjahr. Microsofts Plattform MSN-Adcenter kam auf 1,84 Milliarden Dollar. Dieses Missverhältnis stört Microsoft, nicht zuletzt weil sich der Online-Werbemarkt nach eigenen Schätzungen in den kommenden Jahren von 40 auf bald 80 Milliarden Dollar verdoppeln soll.

Davon etwas abzubekommen, dürfte durch den Facebook-Zukauf deutlich leichter werden. Microsoft soll künftig nicht mehr nur in den USA, sondern weltweit für das Anzeigengeschäft des schnell wachsenden Portals zuständig sein. Schon jetzt kommt die Mehrheit der Facebook-Kunden (59 Prozent) nicht aus den USA.

Die nächsten Investoren stehen schon bereit

Microsoft-Manager Kevin Johnson schätzt, dass die Zahl der aktiven Facebook-Nutzer bis 2011 auf 300 Millionen steigen wird - so lange läuft der Anzeigendeal. Die stattliche Zahl belegt das riesige Potential, das der Konzern in dem Portal sieht.

Und doch wirft sie die Frage auf, wie Microsoft den fiktiven Facebook-Wert von 15 Milliarden US-Dollar rechtfertigen will. Um so viel mit Anzeigenverkäufen einzunehmen, müsste mit jedem der derzeit noch fiktiven Facebook-Nutzer ein Umsatz von 50 Dollar erzielt werden. Ein sehr sportliches Ziel für ein kostenloses Webportal, zumindest aus heutiger Sicht.

WEB 2.0: DIE MITMACH-PLATTFORMEN DES GEMEINSCHAFTS-NETZES
MySpace
MySpace.com ist die populärste unter den Community-Plattformen, mit über 100 Millionen registrierten Nutzern. Wie auch Facebook.com, Xanga.com oder Friendster.com bietet MySpace den Nutzern die Möglichkeit, Profilseiten anzulegen und mit Bildern und Videos zu dekorieren, Musik und Text auf die Seite zu stellen und ihre persönliche Profilseite mit der von Freunden und Bekannten zu verknüpfen. MySpace ist sehr beliebt bei Nachwuchsmusikern und verhalf auch den britischen Arctic Monkeys zu ungeahntem Erfolg. In die Kritik geriet das Angebot, weil es von Pädophilen benutzt wurde, um Kontakt zu Minderjährigen aufzunehmen. StudiVZ ist eine deutsche Studenten-Community, die Facebook ähnelt.
Flickr
Flickr.com ist eine Foto-Community. Nutzer können Bilder einstellen, mit Schlagworten ("Tags") versehen und Pools für bestimmte Themen einrichten. Im Zusammenhang mit Ereignissen wie den Terroranschlägen in der Londoner U-Bahn oder dem Hurrikan "Katrina" wurde Flickr auch zu einem Paradebeispiel für den sogenannten citizen journalism: Schnell entstanden Bildersammlungen von Privatleuten, die das Geschehen dokumentierten. Als deutsches Flickr-Pendant versucht sich zum Beispiel Photocase.
YouTube
YouTube.com lässt Nutzer Videos online stellen. Wie bei Flickr und ähnlichen Angeboten können andere Eingestelltes kommentieren und bewerten. Mit einem speziellen Werkzeug kann man YouTube-Videos auch auf seiner eigenen Webseite einbinden. Vergleichbare Dienste gibt es inzwischen zuhauf, Beispiele sind Metacafe.com, Vimeo.com und ClipShack.com. Auch Googles Videodienst funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Putfile.com ist ein genereller Upload-Service für Videos, Audio- und Bilddateien. Weiter gehen Angebote wie Eyespot.com und Jumpcut.com - dort können die Nutzer eingestellte Videos auch bearbeiten, zusammenschneiden und nachvertonen. Deutschsprachige Varianten von Youtube sind etwa MyVideo und FMarket. Eine Kombination aus Flickr und YouTube bietet Sevenload.
Del.icio.us
Eine Art Online-Bookmark-Sammlung mit Community-Eigenschaften. Bei Del.icio.us kann jeder angemeldete Nutzer Webadressen speichern, sie mit Schlagworten ("Tags") versehen und so anderen Benutzern zugänglich machen. Verwandte Sites lassen sich so gruppieren, User mit ähnlichen Interessen können einander auf Interessantes hinweisen. Für Firefox-Benutzer gibt es sogar ein Browser-Plugin, das den Zugriff auf die Online-Linksammlung in die Navigationsleiste integriert. Mr Wong ist eine deutsche del.icio.us-Variante. Ursprünglich auf Technologie-Nachrichten spezialisiert war digg.com. Die Selbstbeschreibung des Angebotes spricht von "nicht-hierarchischer redaktioneller Kontrolle": Indem Nutzer eingestellte Nachrichten bewerten, entscheiden sie mit über die Platzierung einer bei digg.com verlinkten Meldung auf der Seite. Eine deutsche Variante von Digg heißt Yigg.
Technorati
Technorati.com ist die Mutter aller Blog-Suchmaschinen. Sie katalogisiert Weblogs, Blogeinträge können wiederum mit Tags versehen und so zusammengefasst oder effektiver durchsucht werden. Technorati beurteilt Blogs auch nach Bedeutsamkeit und Glaubwürdigkeit - Suchergebnisse können entweder danach oder nach dem Erscheinungsdatum sortiert werden. Durch die Hitliste der häufigsten Suchbegriffe ist Technorati auch zu einer Art Seismograph für die heiß debattierten Themen der Blogosphäre geworden. Eine Blog-Suche bietet auch Google an (Google Blog Search) - mit weniger aufwendiger Funktionalität, aber teilweise anderen Ergebnissen.
Mashups
Mashups sind Multimedia-Collagen wie Video-Zusammenschnitte - oder aber Internetseiten, die durch das vermischen, verknüpfen oder neu konfigurieren vorhandener Inhalte entstehen. Häufig werden beispielsweise Ortsinformationen aus Google Maps mit anderen Inhalten, etwa Lexikon- oder Branchenbucheinträgen verknüpft. Auch Flickr und del.icio.us sind beliebte MashUp-Zutaten. Viele Web-Unternehmen stellen Hobbyentwicklern für solche Projekte sogar ihre "application programming interfaces" (APIs) zur Verfügung.
Blogs
Blogs oder Weblogs sind oft von Privatleuten geführte Internet-Publikationen. Sie basieren auf einer Software, die es erlaubt, Texte mit wenig Aufwand online zu stellen und Leser Artikel kommentieren zu lassen. Weblogs sind teilweise schlicht private Aufzeichnungen für den Freundeskreis, zum Teil aber durchaus ambitionierte Publikationsprojekte, die von den Betreibern als alternative journalistische oder literarische Form verstanden werden. Besonders themenspezifische Blogs können durch eingeblendete Werbung durchaus lukrativ sein. Es gibt auch organisierte Blogger-Verbände, die Zulieferer-Verträge mit Zeitungen und Nachrichtenagenturen haben.

Die Investoren scheinen sich von solchen Rechnungen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Wie zu besten Zeiten der Dotcom-Blasen wird über weitere Geldgeber orakelt. Johnson ließ während einer Telefonkonferenz die Frage offen, ob noch mehr Investoren im Gespräch seien. Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" will jedoch erfahren haben, dass zwei Hedgefonds bereit stehen, ebenfalls je 250 Millionen Dollar in Facebook zu investieren.

"Langfristig etwas aufbauen"

Auf das schnelle Geld scheint es Zuckerberg allerdings nicht wirklich abgesehen zu haben. Nochh Anfang des Jahres sagte er in einem Interview, er wolle mit Facebook "langfristig etwas aufbauen". Da dürfte ihm Microsofts Bargeldspritze recht kommen, um genau das zu tun, was er sich für die kommenden Jahre vorgenommen hat: Die technische Aufrüstung des Unternehmens.

Ein Börsengang sei frühestens in zwei Jahren geplant, ist zu hören. Zuckerberg hat keine Eile. Schließlich ist jetzt vorerst genug Geld in der Kasse.

Tuesday, October 23, 2007

Technology

Streit um Software-Erfolg

Lieferte Robotron die Vorlage für SAP-Software?

Das Computer-Kombinat Robotron hat Anfang der 70er eine Geschäftssoftware entwickelt, die allen anderen weit überlegen war. SAP konnte auf diese Robotron-Vorarbeit aus der DDR zurückgreifen und damit seinen weltweiten Siegeszug beginnen. Der Software-Konzern weist diese Behauptung jedoch vehement zurück.
Robotron-Rechenzentrum in Berlin: Hier standen die
Großrechner der DDR

In der DDR war nicht alles schlecht. Einiges war sogar besser als im Westen. Zu diesem Schluss könnte gelangen, wer Heinz-Peter Utz über die Software-Entwicklung in Deutschland reden hört. Der Berliner Unternehmer sieht nämlich das ehemalige DDR-Elektronik-Kombinat Robotron gewissermaßen als Geburtshelfer für den westdeutschen Vorzeigekonzern SAP an. SAP hat 1972 mit der Entwicklung von betriebswirtschaftlicher Software begonnen", insistiert Utz. "Da vergleichbare Entwicklungen in der DDR schon einige Jahre früher eingeleitet worden waren, konnte SAP auf Lösungen von Robotron zurückgreifen." Der drittgrößte Softwarekonzern der Welt hingegen weist die Behauptung vehement zurück. Der Rest ist bekannt: SAP trat mit seiner Betriebssoftware einen weltweiten Siegeszug an und erwirtschaftet heute Milliardengewinne. Robotron wurde dagegen nach der deutschen Wiedervereinigung liquidiert und in Einzelteilen verkauft. Utz will dies nicht hinnehmen.

Er nimmt die Rechte von Rolf Gräßler wahr. Gräßler war Chefinformatiker des DDR-Computer-Kombinats Robotron. Heute ist er 80 Jahre alt - ein Rentner, der an sein Lebenswerk denkt und sich dabei an eine Hoffnung klammert. Diese trägt den Namen Utz und der zieht nun ein bekanntes Spiel auf: Ost gegen West, Einzelkämpfer gegen Milliardenkonzern. Und wie so oft, wenn Ost und West streiten, geht es um die Deutungshoheit über Geschichte und in diesem Fall auch noch um ein ganze Menge Geld.
Robotron-Computer / DDR/ 1970er Jahre -  -Foto: akg
Robotron-Computer "K 8915" aus DDR-Produktion mit Bildschirm und Tastatur

Seinen Anfang, folgt man Utz und Gräßler, nimmt der Fall im Jahr 1971. In jenem Jahr vollendete Gräßler eine Dissertation mit dem sperrigen Titel: "Möglichkeiten der Rationalisierung der Einsatzvorbereitung elektronischer Datenverarbeitungsanlagen durch sachgebietsorientierte Programmiersysteme für die Probleme der Planung und Leitung von sozialistischen Industriebetrieben und Kombinaten."

DDR-Doktorarbeit von 1971 liefert Grundlage für Geschäftssoftware

Seine Doktorarbeit bildete die theoretische Grundlage für "Sachgebietsorientierte Programmiersysteme". Mit diesen "SOPS" ließen sich betriebliche Abläufe wie Materialwirtschaft, Absatz oder Kostenrechnungen standardisiert durchführen. Die SOPS wurden nicht nur in der DDR-Wirtschaft, sondern zum Beispiel auch in der Sowjetunion und im Irak eingesetzt.

Gräßler war nicht der Einzige in der Deutschen Demokratischen Republik, der an der neuen Software forschte. Zwischen 1967 und 1975 arbeiteten rund 300 Robotroniker im Dresdner Stammhaus an den SOPS. Laut Gräßler habe man für die Entwicklung der DDR-Betriebssoftware 1635 Arbeitskräftejahre benötigt. SAP wurde 1972 von nur fünf ehemaligen IBM-Managern gegründet, die dann binnen kurzer Zeit erste Software-Produkte auf den Markt brachten. Die Existenzgründer aus dem badischen Walldorf - darunter Hasso Plattner und Dietmar Hopp - hatten zuvor schon bei IBM fleißig programmiert.
Der US-Konzern betrachtete Software jedoch lediglich als Dreingabe zur Hardware. Die SAP-Gründer setzten auf die steigende Bedeutung von Software bei westdeutschen Großunternehmen. Das Neue ihrer Programme habe darin bestanden, die Daten in Echtzeit verarbeiten zu können, schreibt Gerd Meissner in seinem Buch "Die heimliche Software-Macht". Der Wirtschaftsjournalist zeichnet dort minutiös die Anfangszeit der Walldorfer Erfolgsgeschichte nach.

SAP war anfangs nur ein einfaches Programm für Finanzbuchhaltung

AP F DEU GERMANY SAP EARNSFoto: AP
SAP-Zentrale in Walldorf: Der Konzern erzielte 2006 einen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro

Hasso Plattner und Dietmar Hopp hätten noch selbst beim Programmieren Hand angelegt, als SAP einige Jahre später längst zu einer wirtschaftlichen Größe aufgestiegen war, schreibt Meissner. Allerdings heißt es in dem Buch auch, dass 1973 zunächst nur ein Programm für die Finanzbuchhaltung entwickelt worden sei und erst fünf Jahre später mit der Standardsoftware "R/2" alle betriebswirtschaftlichen Anwendungsgebiete voll abgedeckt werden konnten. Die Robotron-SOPS vermochten dies schon einige Jahre früher.
Offen ist jedoch, ob sie so leistungsfähig waren wie West-Software. Gräßler glaubt, dass die SAP-Gründer sich ausgerechnet aus dem Computer-Entwicklungsland DDR Anregungen geholt hätten. Er verweist darauf, dass die Ideen seiner Dissertation unter anderem in der DDR-Fachzeitschrift "Rechentechnik und Datenverarbeitung" veröffentlicht worden seien. Diese sei auch im Westen erhältlich gewesen. Und möglicherweise hätten ja auch die SAP-Gründer den einen oder anderen Blick dort hinein geworfen. Was allerdings aus rechtlicher Sicht keineswegs unzulässig ist.

Die Frage bleibt: Wer hat's erfunden?

"Wer hat das Grundkonstrukt erfunden und kann davon einen Urheberrechtsanspruch ableiten?", lautet dennoch für Gräßlers Mitstreiter Heinz-Peter Utz die entscheidende Kernfrage. Er selbst lässt sie allerdings unbeantwortet und verweist darauf, dass Dissertationen und Zeitschriftenartikel zwar öffentlich zugänglich seien, das deutsche Urhebergesetz aber Computerprogramme "einschließlich des Entwurfsmaterials" schütze.
Aus heutiger Sicht mag es absurd wirken, dass ausgerechnet ein "volkseigener Betrieb" der maroden DDR-Planwirtschaft die Blaupause für die Erfolgsstory von SAP geliefert haben könnte. Vollkommen abwegig erscheinen diese Hinweise aber nicht. So konstatierte 1990 die "Forschungsstelle für Gesamtdeutsche wirtschaftliche und soziale Fragen", die für die Bundesregierung arbeitete, in einer Studie: Auf den meisten Gebieten sei die DDR-Informatik zwar sechs bis zehn Jahre der westlichen Technologie hinterher gehinkt. Auch sei vieles "nachempfunden" worden. Doch habe die DDR mit den SOPS in den siebziger Jahren im europäischen Maßstab Pionierarbeit geleistet.

SAP und Siemens Nixdorf kaufen die Reste von Robotron

Aus der Robotron-Zentrale ging 1990 das "Software- und Systemhaus Dresden" (SRS) hervor, an dem zu gleichen Teilen SAP und Siemens Nixdorf beteiligt waren. Das Gros der 300 Mitarbeiter hatte zuvor bei Robotron gearbeitet. "Einige kamen damals zu mir und erzählten, sie hätten dort gar nicht groß eingewiesen werden müssen, weil die Software so ähnlich sei", erinnert sich Gräßler. Für ihn ein weiteres Indiz. Nun sucht der inzwischen 80-Jährige späte Gerechtigkeit.

Und Heinz-Peter Utz wittert ein Geschäft. Der Mann, der sich selbst als "Paradiesvogel" bezeichnet, bietet SAP die Gräßler-Dissertation zum Kauf an. Dem schärfsten Konkurrenten Oracle hat er auch schon ein Angebot unterbreitet. Der US-Softwarekonzern mit seinem streitbaren Chef Larry Ellison wirft SAP in einem anderen Fall gravierende Industriespionage vor.
"Experten und Wirtschaftsprüfer gehen von einem unermesslichen Wert aus", behauptet er. "Ich selbst rechne mit einem zweistelligen Millionenerlös, wenn es zu einem schnellen Angebot kommen sollte." Bei SAP dürfte er mit seinem Vorstoß allerdings auf Granit beißen. Die Gründer wollen sich gar nicht erst äußern. "Wir weisen die Vorwürfe auf das Schärfste zurück", heißt es in einem offiziellen Statement des Konzerns.
Die Behauptungen entbehrten jeder Grundlage, seien inhaltlich falsch und nicht nachvollziehbar. "Das Unternehmen hat seine Produkte selbst entwickelt", betont der Softwarekonzern aus Walldorf. Und das Unternehmen droht mit juristischen Schritten, "um seine Rechte gegen erpresserische Aussagen und Forderungen aufs Schärfste zu verteidigen."

Tuesday, October 16, 2007

Business

Oil reaches new records above $87
Oil refinery in Najaf, Iraq
Any potential threat to Iraqi oil output will affect the global market
Oil prices have hit record levels above $87 a barrel amid tensions between Turkey and Kurdish rebels in northern Iraq and output concerns.

In European trading, US light, sweet crude rose as high as $87.97 a barrel before easing slightly to $87.55 while Brent crude surged again to $83.99.

The continued upward curve followed reports that Turkish forces had shelled an Iraqi border village in recent days.

With global supplies tight, any threat to oil output is likely to hit prices.

Economic impact

The Turkish government is preparing a motion seeking parliamentary approval for a military incursion into northern Iraq after 13 Turkish soldiers were killed close to the Iraqi border.

Ankara estimates that 3,500 Kurdistan Workers' Party (KWP) rebels - who want to see the establishment of an independent Kurdish homeland - are based across the border in Iraq.

All the factors in the market are bullish
Tetsu Emori, Astmax Futures

Analysts said Turkey's decision to ask for permission to pursue Kurdish rebels into Iraq fuelled fears that hostilities would disrupt oil supplies.

"Whenever there is any escalation in political tensions in the Middle East, oil markets become concerned," said a commodity strategist at the Commonwealth Bank of Australia.

Oil prices have quadrupled since 2002 due to demand from fast-growing economies such as China and India, allied to instability in oil-producing nations in the Middle East and Africa.

The cost of oil is still below the inflation-adjusted level of about $90 a barrel seen in 1980 when spiralling prices helped contribute to a recession in the US.

Analysts are divided over where prices will head next, although most believe the upward pressure on prices - driven by concern about the availability of supplies - is set to continue.

Predicting the future

Further pressure on supplies came with news that oil producers outside the Opec cartel were to reduce output by about 110,000 a day.

Last month, Opec said that it would be boosting its production by 500,000 barrels per day from the beginning of next month to cope with resilient global demand for oil.

However, it has since added that demand for oil this winter in the US - the world's largest consumer of heating oil - will be stronger than previously thought.

"It is very difficult to say what will happen next," said Tetsu Emori, commodity markets fund manager at Astmax Futures.

"All the factors in the market are bullish. There are no bearish factors except maybe that the market looks like it has been overbought, technically."

Monday, October 15, 2007

Wissenschaft

The Right Brain vs Left Brain test ... do you see the dancer turning clockwise or anti-clockwise?

If clockwise, then you use more of the right side of the brain and vice versa.

Most of us would see the dancer turning anti-clockwise though you can try to focus and change the direction; see if you can do it.

LEFT BRAIN FUNCTIONS
uses logic
detail oriented
facts rule
words and language
present and past
math and science
can comprehend
knowing
acknowledges
order/pattern perception
knows object name
reality based
forms strategies
practical
safe
RIGHT BRAIN FUNCTIONS
uses feeling
"big picture" oriented
imagination rules
symbols and images
present and future
philosophy & religion
can "get it" (i.e. meaning)
believes
appreciates
spatial perception
knows object function
fantasy based
presents possibilities
impetuous
risk taking

Länder

Turkey's rising nuclear ambitions

Turkey (BBC)


As Turkey pushes ahead with its nuclear energy ambitions in the face of predicted energy shortfalls and a perceived threat from Iran, critics express concerns about internal safety, security and a regional arms race.
By Dorian Jones in Istanbul for ISN Security Watch (15/10/07)

"Nuclear energy is not an option. It is a necessity. Turkey is a strong state and has to be strong in nuclear energy as well," Turkish Energy Minister Hilmi Guler told an audience of journalists in Ankara earlier this month.

The announcement to go nuclear was one of the government priorities outlined in Prime Minister Recep Tayyip Erdogan's address to parliament following his election victory in July. But Turkey's nuclear aspirations raise a number of environmental, safety and security concerns.

By 2015, Turkey plans to build two nuclear power stations, with further plants expected to follow. Since the 1960s, Turkey has toyed with the idea of building nuclear stations. Successive governments have committed themselves only to be scuppered by prohibitive costs. But with the Turkish economy booming and the budget enjoying surpluses, the government is now in a strong position to realize its dream.

Enjoying record growth for the past five years, Turkey is becoming increasingly energy hungry, and there are predictions that the country could face an energy shortfall soon enough, with industry already complaining of power cuts.

Energy Minister Guler explained to the parliamentary energy commission recently that nuclear power would become an integral part of meeting that shortfall. "We are establishing Turkey's energy balance on five main pillars, which are coal, natural gas, water, renewable energy and nuclear energy."

Turkey has limited fossil fuel reserves. It produces only 50,000 barrels a day but consumes over 700,000, while its coal reserves are of poor quality.

Turkey is heavily dependent on imported oil and gas primarily from Russia and Azerbaijan. Last winter, it suffered an acute energy shortage because of a dispute between Russia and Ukraine over gas supplies. A key pipeline passes through Ukraine to Turkey. Since then, calls for an independent energy source have being growing.
Environmental questions

The Turkish government is also playing the environmental card, with Guler stressing that nuclear energy is "environment-friendly, with its carbon free emissions, and it enables continuous use due to its cheap price compared to natural gas and petroleum."

But environmentalists across the region see Turkey now as a crucial battleground. "We are now engaged in a major campaign to stop the program," Paul Horsemen, Mediterranean campaigner officer for Greenpeace, told ISN Security Watch.

Horsemen believes the Turkish nuclear program could have far-reaching consequences for the nuclear industry. "Turkey is crucial in terms of being a major entry point to developing nuclear power in this region. This is part of what the nuclear industry regards as their renascence. They are trying to prove that they have the answer to providing major sources of energy without causing greenhouse gas emissions. […] So it is crucial that we persuade the Turkish government that nuclear energy is a dirty, old technology and especially in a region which is threatened with security and conflict."

Environmentalists do have a strong hand. Turkey has experienced first hand the dangers of nuclear power. Twenty-one years ago, radioactive fallout from the Chernobyl nuclear accident spread across the Turkish Black Sea coast. For several days, inhabitants were told to stay in doors, while locally produced tea was destroyed. It remains unknown how many people died as a result, but environmentalists claim there is strong anecdotal evidence that the region now suffers from a high cancer rate because of the disaster. The Turkish state, despite repeated calls, has refused to carry out research.

Added to those concerns, the whole of Turkey is at risk of earthquakes. In 1999, two earthquakes, both close to Istanbul, killed more than 20,000 people.

But Turkish advocates of nuclear power continue to make bold claims about safety.

Speaking to ISN Security Watch, Professor Yalcin Sanyalin, former head of the country's atomic energy agency, says that today's reactors are much safer and that even during a major earthquake or in the event that a Boeing 747 would strike a reactor building, the reactor would safely shut itself down without emitting any damaging radiation.
The Iran variable

Safety concerns are not the only thing troubling Turkey's nuclear aspirations.

The announcement of the country's nuclear energy plans coincides with a deepening concern over neighboring Iran's own nuclear program.

"There exists between the two countries a certain parity - militarily, economically, socially, politically - [and] many people in Turkey and around the region believe that if or when Iran develops nuclear weapons it will tip the balance in favor of Iran," assistant professor Mustafa Kibaroglu of Bilkent, an expert on nuclear proliferation, told ISN Security Watch.

Kibaroglu argues that a change in the balance of power could have profound regional implications for Turkey's strategic interests.

"This will block Turkey's influence in the Caucasus and Central Asia […] it is essential for Turkey to establish and sustain its close links with the Turkish people and Turkic republics. Iran may be given more incentive to use it [nuclear weapons] as a tool for leverage or for political blackmail in its relationship with Turkey. In the past 300 years, Iran and Turkey have not fought a major war. This is because of the parity that has existed for so long. Therefore, if the balance is tipped in favor of Iran, the Iranian leadership may feel compelled to advance its policies, which may run counter to Turkey's interests."

Such concerns are shared within Turkey's powerful military circles.

"We have a competition with Iran; we don't want to pass regional control to Iran," retired General Armagan Kuloglu, head of Strategi, a Turkish regional think tank, told ISN Security Watch.

Kuloglu warned that Iran's nuclear aspirations could even pose a direct threat to Turkey, and that Turkey was obliged to "prevent this position in advance with the United States and the United Nations."

If Iran does in fact possess nuclear weapons, well, then "Turkey needs nuclear weapons also," he said.

But such a step would mark a major break in Turkish policy.

"Turkey is not a state that has ever attempted to develop weapons of mass destruction. Turkey is a signatory of the Nuclear Non-Proliferation treaty," said Kibaroglu.

Still, he said, "the government has to be extremely careful in explaining its motives to the international community. In order to make sure this capacity will only be used for peaceful purposes it will be desirable for Turkey make a self-binding declaration […] because in the 70s and 80s it was US concerns about Turkey's possible intentions which prevented Turkey from developing these capabilities. If Turkey does not make its intentions even more clear, the US and other countries will retain their concerns and there may be a backlash."

With every step Iran takes towards the possible development of nuclear weapons, Turkey's nuclear ambitions are likely to gain momentum.

Kibaroglu warns that the region could be on the verge of a regional nuclear arms race. "If another country introduces nuclear weapons into the region [there] will be a chain reaction of chain reactions. It will really render the region into a very chaotic situation."